Erschienen am: 00.09.1999
Zeitung: Unbekannt
Redakteur: MG
"Nording Bulls" bei Euro-Cup auf Platz drei
Elektro-Rollstuhl-Hockeyspieler demonstrieren ihr Können / umfangreiches Rahmenprogramm
Lohmen/Güstrow. Erstmals wurde der Euro-Cup im Elektro-Rollstuhlhockey ausgespielt. Die "Nording Bulls" - Sportler mit Behinderungen aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern - als Sektion des SV90 Lohmen waren die Organisatoren dieses internationalen Kräftemessens. Im Verlauf des Turniers demonstrierten vor allem die Aktiven von Torpedo Ladenburg (Türkei), The Trouble Makers (Slowenien), der Nording Bulls, die Rocky Rolling Wheelers Berlin und die Hot Dogs aus Coburg was man alles möglich machen kann und muß, um einen Treffer im Tor des gegnerischen Teams unterzubringen. Da quietschen die Gummiräder auf dem Parkett, wenn der Torschützenkönig der "Nording Bulls", Jan Elbracht, mit riskanten Wendungen seines Rollstuhl den gelochten Hockeyball an den Gegenspielern vorbei schlenzte. Da verzweifelte so mancher Stürmer, wenn er an dem sehr guten Stellungsspiel des Slowenischem Tormannes Jakse Gorazd scheiterte. Auffallend gekonnt gefielen die meist mit einem Torerfolg gekrönten Spielzüge der türkischen Spieler. Und wer die übersichtlichten und gekonnten Solis des dunkelhäutigen Berliners Marcus Muzima, hatte seine wahre Freude an der Zuversicht, dem Engagement und dem persönlichen Mut dieser Sportler, die in der Mehrzahl wegen Querschnittslähmungen, Muskelkrankheiten, Contaganschäden, Glasknochen und ähnlicher Krankheiten ohne Rollstuhl nicht auskommen können.
Schon am ersten Turniertag kristallisierten sich die Favoriten heraus. Turnierentscheidend war letztlich das Spiel der Gastgeber gegen ihren "Angstgegner", die Torpedos. Die Türken gewannen 6:2 und hatten sich damit dem 1. Euro-Cup-Gewinn vor den Trouble Makers gesichert. Die Nording Bulls konnten sich über den 3.Platz freuen.
Die weiteren Plazierungen: 4. Rocky Rolling Wheelers 5. Orient 1 (Dänemark) 6. Hot Dogs/Black Knights (Coburg) 7. Orient 2 (Dänemark) 8. Iron Cats (Zürich) 9. SC Berlin-Buch
Der Elektro-Rollstuhlsport hat in der Gemeinde bereits Tradition. Nach der Austragung mehrerer regionaler und überregionaler Turniere sowie der 5. Deutschen Meisterschaft im vergangenem Jahr, war der 1. Euro-Cup nun der Höhepunkt dieses Jahres. Er stand ganz im Zeichen internationaler Begenungen auch für Menschen mit Schwerstbehinderungen, denen mit solchen Aktivitäten die Möglichkeit geschaffen wird, aus der Isolation herauszukommen. Lebensfreude und Selbstvertrauen zu tanken. Alle zwei Jahre soll der Cup ausgetragen werden, versicherte Gerhard Majewski, Präsident des Behinderten Sport-Verbandes Mecklenburg Vorpommerns.
In den Pausen zeigten Mitglieder einer Rollstuhltanzgruppe aus Neubrandenburg ihr Können. Neben den zierlichen und tempramentvollen jungen Damen erwies sich dabei auch der Spielführer der "Nording Bulls", Christian Schad (er ist Neubrandburger), als einfühlsamer Rollstuhltänzer. Die Gruppe die unter Leitung von Ines Tack bereits auf nationale und internationale Erfolge verweisen kann, wurde von den über 300 Zuschauern in der Güstrower Sport- und Kongresshalle regelrecht gefeiert.
Nach diesem Turnier, zu dessen materieller Absicherung eine Vielzahl von Sponsoren, unter ihnen Banken, Betriebe, Vereine und Einzelpersonen aus Mecklenburg Vorpommern beitrugen, fuhren die Aktiven mit ihren Betreuer nach Warnemüde zu einer Hafenrundfahrt. Die Siegerehrung und der Abschlussabend bei Diskomusik in der Rehaklinik "Garder See" waren krönender Abschluss dieses nach einhelliger Meinung der Aktiven wiederholungswürdigen Turniers.
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