Erschienen am: 03.11.1997
Zeitung: Unbekannt
Redakteur: ER
Für einen Tag Zentrum des E-Rollstuhlhockeys
1. Internationales Turnier der Nording Bulls in Güstrow
Güstrow. Nur den 5. Platz belegten die Nording Bulls beim 1. Internationalen E-Rollstuhl-Hockeyturnier des SV 90 Lohmen in Güstrow. Den "nichtsportlichen" Rahmen des Wettkampfs dürfen sie und ihre Helfer als Erfolg verbuchen. Ausschlaggebend dafür, daß es sportlich nicht ganz wie gewünscht lief, waren zwei knappe 1:2-Niederlagen der im Lohmener Verein organisierten Sportler in der Vorrunde. "Da waren sie wahrscheinlich noch nicht richtig wach", weiß sich Übungsleiter Joachim Witt die Schlappen gegen die Baltic Sea Dragons (Raisdorf) und gegen die Rocky Rolling Wheelers (Berlin-Marzahn) auch nicht zu erklären. Daß man das Halblinale verpaßte, änderte danach auch das überzeugend herausgespielte 3:1 gegen die Black Knights aus Dreieich nicht mehr. Ein 5:1 im Plazierungsspiel gegen den Orient Rollstuhlclub aus Dänemark war dann wenigstens ein Trostpflaster für die Einheimischen bei ihrem ersten Turnier, das sie mit Hilfe des Albatros-Vereins organisierten. Sieger wurden die favorisierten Essen Tigers, die keinem Konkurrenten auch nur die Spur einer Chance ließen. Wichtiger als der sportliche Erfolg war für die Nording Bulls der Erfolg des Wettkampfs überhaupt. Sonst haben sie zumeist lange Anfahrtswege zu Turnieren - Hochburg des deutschen E-Rollstuhlhockeys ist Bayern. Der Transport stellt dabei nur das größte Problem dar, berichtet Joachim Witt, der vor den Lohmenern einen ähnlichen Verein in Neubrandenburg betreute. Auch in vielen anderen Fragen sind die behinderten Sportler bei ihren Wettkämpfen auf die Hilfe solcher Vereine wie dem Concordia-Funkclub oder dem DRK, die den "Albatrossen" zur Hand gingen, angewiesen sowie auf die Unterstützung durch Behörden oder gemeindliche und private Einrichtungen in Lohmen und Güstrow. Derzeit gibt es neben den Nording Bulls in Ostdeutschland nur noch das Team in Berlin. Ein Problem ist es, die Mannschaften zusammenzuhalten. Auch zu den Lohmenern gehören Sportler aus dem "Großraum Güstrow" - aus Kiel, Bielefeld, Görlitz, Neubrandenburg, Lalendorf... Nach dem Dutzend regelmäßig spielender Mannschaften bundesweit tue sich aber einiges auf diesem Gebiet, bahne sich eine breitere Basis an, berichtet Manuela Rahlf, Fachbereichs-Vorsitzende E- Rollstuhlsport im Deutschen Rollstuhl-Sportverband. Ziel der hockeyspielenden E-Rollstuhlfahrer sei es, ihre Sportart zu den Paralympics zu bringen. "Die Kriterien dazu haben wir fast erreicht, nächstes Jahr gibt es die erste Weltmeisterschaft, jetzt hoffen wir auf das Jahr 2004 für einen Demonstrationswettkampf. Dann könnte 2008 E- Rollstuhlhockey paralympische Disziplin sein", hofft die Bochumerin, die selbst zu den Essen Tigers gehört. Manuela Rahlf: "Das, was wir betreiben, ist Sport wie für Menschen ohne Behinderung auch." Der therapeutische Effekt - die körperliche Ertüchtigung, Schulung des Koordinationsvermögens, das Mal-Raus-Kommen - sei natürlich erwünscht.
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